Moor
Moor ist ein natürliches Endprodukt aus mehreren hundert verschiedenen Pflanzen, die durch biochemische Prozesse über einen Zeitraum von etwa 10.000 Jahren zu einer Masse mit heilender Wirkung reifen. Die wichtigste Eigenschaft des Moores ist, dass es bei Erwärmung die Temperatur lange speichert – im Gegensatz zu heißem Wasser. Moorbehandlungen sind heute sowohl aus Medizin als auch Wellness nicht mehr wegzudenken: Die Wärme dringt langsam und gleichmäßig in den Körper ein und erwärmt Organe und Muskeln, wodurch eine schmerzlindernde und entspannende Wirkung eintritt. Auf diese Weise können das Immunsystem gestärkt, der Stoffwechsel angeregt und die Muskeln aktiviert werden. Durch die angekurbelte Durchblutung und die Gerbwirkung des Moores wird außerdem die Oberfläche der Haut geglättet.
Anfangs wurde das Moor noch aus der näheren Umgebung in unmittelbarer Nachbarschaft der Schwefelquellen gewonnen. Das hat ihm wegen des Schwefelgeruchs den Namen „Düvelsdreck“ eingebracht. Nachdem diese Vorkommen erschöpft waren, nutzte man Torfvorkommen auch aus dem weiteren Umland, z. B. aus Eimbeckhausen oder Kohlenfeld. Das heute in Bad Nenndorf verwendete Moor wird in einem Flachmoorgebiet im Hagenburger Moor gewonnen, circa 12 km nordwestlich von Bad Nenndorf.