Naturheilmittel

Moor, Schwefel und Sole

Dreierlei Heilmittel aus der Natur

Moor

Moor ist ein natürliches Endprodukt aus mehreren hundert verschiedenen Pflanzen, die durch biochemische Prozesse über einen Zeitraum von etwa 10.000 Jahren zu einer Masse mit heilender Wirkung reifen. Die wichtigste Eigenschaft des Moores ist, dass es bei Erwärmung die Temperatur lange speichert – im Gegensatz zu heißem Wasser. Moorbehandlungen sind heute sowohl aus Medizin als auch Wellness nicht mehr wegzudenken: Die Wärme dringt langsam und gleichmäßig in den Körper ein und erwärmt Organe und Muskeln, wodurch eine schmerzlindernde und entspannende Wirkung eintritt. Auf diese Weise k­önnen das Immunsystem gestärk­t, der Stoffwechsel angeregt und die Muskeln aktiviert werden. Durch die angek­urbelte Durchblutung und die Gerbwirk­ung des Moores wird außerdem die Oberfläche der Haut geglättet.

Anfangs wurde das Moor noch aus der näheren Umgebung in unmittelbarer Nachbarschaft der Schwefelquellen gewonnen. Das hat ihm wegen des Schwefelgeruchs den Namen „Düvelsdreck“ eingebracht. Nachdem diese Vorkommen erschöpft waren, nutzte man Torfvorkommen auch aus dem weiteren Umland, z. B. aus Eimbeckhausen oder Kohlenfeld. Das heute in Bad Nenndorf verwendete Moor wird in einem Flachmoorgebiet im Hagenburger Moor gewonnen, circa 12 km nordwestlich von Bad Nenndorf.

Schwefel

Die viel gepriesene Schwefelquelle war es, die das Interesse des Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel weckte: Er kaufte das Gelände am Rande des Dorfes und legte damit den Grundstein für das heutige Staatsbad Nenndorf. Wilhelm war von der Wirkung des Schwefelwassers so begeistert, dass er 1787 ein Bad baute: einen hölzernen Schuppen, zwölf Meter lang und acht Meter breit und somit das erste Nenndorfer Badehaus.

Mit Schwefelwannenbädern oder einer Trinkkur lassen sich zahlreiche Beschwerden lindern. Einen Becher Schwefelwasser kann jeder im Haus Kassel kosten.

Sole

Ein Bad in Natursole und Schwefel verleiht neue Vitalität: Auf der Sprudelliege im Sole-Außenbecken der Landgrafentherme Bad Nenndorf k­ommen Sie bei angenehmen 33 Grad Wassertemperatur zur Ruhe.

Die Sole – das Salz des Lebens – ist eines der vielseitigsten Heilmittel. Man kann sie trinken, inhalieren oder darin baden. Schon lange vor der Gründung des Staatsbades Nenndorf (1772) wussten die Bauern der Umgebung um die heilende Kraft der Quellen und nutzten diese zur Linderung ihrer durch schwere körperliche Arbeit bedingten Leiden.

Natursole entfaltet bei 33 bis 37 Grad Wassertemperatur ihre wohltuende Wirkung. Damit Salzwasser zur Sole wird, müssen mindestens 15 Gramm Salz in einem Liter Wasser gelöst sein. Bedingt durch die höhere Dichte ist der Auftrieb des Körpers in Sole erhöht. Bei einem Bad in Sole weist Ihr Körper nur noch zehn Prozent seines eigentlichen Gewichtes auf.